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Jüdische Identität. Die zwei Seelen der deutschen Juden | Franz Rosenzweig Minerva Research Center

Jüdische Identität. Die zwei Seelen der deutschen Juden

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Jüdische Identität. Die zwei Seelen der deutschen Juden

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Nirgends stellt sich das Problem der "Identität" schärfer und belasteter als bei der jüdischen. Alles kommt ja darauf an, ob sie sich einer historischen, politischen und sozialen Zuschreibung oder einem Prozess der Selbstfindung und Selbstidentifizierung verdankt. Deutsche Juden waren sich seit ihrer sog. "Emanzipation" immer schmerzlich bewusst, dass es sich in ihrem Fall eher um eine "Assimilation im Akkusativ" als eine "im Dativ" handelte, und noch heute ist die Rede vom "Jüdischen" zumeist tief von den "Definitionen" der Nazis kontaminiert. Auch für gegenwärtige Juden gestaltet sich ihre jüdische Identität sehr unterschiedlich. Seit der Aufklärung wird sie nicht mehr ausschließlich über die Treue zur Tora und zu den göttlichen Geboten bestimmt. Moderne Juden gehören vielmehr zahlreichen (lokalen, beruflichen, kulturellen, politischen, freizeitlichen) Gemeinschaften an, die sich nicht zwangsläufig entsprechen. Auf der anderen Seite geht es seit der Gründung des Staates Israels aber auch um eine politische Selbstidentifikation, die sich ihrerseits über Einschluss- und Ausschlussverfahren regelt. Die Kriterien dafür sind, wie man weiß, kontrovers - uns so können wir Paul Mendes-Flohr für seine engagierte, klare, aber auch nachdenkliche historische und politische Orientierung nicht dankbar genug sein.

 

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Makom Series: 2